Gut ausgerüstet mit Ferngläsern, Spektiven und Okularen von Leica nimmt am 28. März ein Schweizer Team am internationalen Birdwatching-Wettbewerb «Champions of the Flyway» in Israel teil. Das Ziel der «LEICA Sempach Snowfinches»: Spass haben, besser abschneiden als letztes Jahr und Spenden sammeln für einen guten Zweck.

Begonnen hat alles im Februar 2016. Wenige Wochen vor der Austragung beschlossen vier passionierte Ornithologen der Vogelwarte Sempach spontan, am Wettbewerb «Champions of the Flyway» in Israel teilzunehmen. Es war die Aussicht auf ein Abenteuer, die Sophie Jaquier, Martin Spiess, Dominik Henseler und Peter Knaus lockte. Deshalb waren die vier auch bereit, ihre Ferien dafür zu opfern. Obwohl die Vorbereitung alles andere als optimal war, belegten die Schweizer im gut besetzten internationalen Feld den 7. Rang von 16 Teams.

Drei Titel zu gewinnen

Der prestigeträchtige Wettbewerb «Champions of the Flyway» ist so etwas wie die Weltmeisterschaft im Vogelbeobachten. Dabei geht es darum, in einem festgelegten Perimenter innerhalb von 24 Stunden möglichst viele Vogelarten zu bestimmen und zu dokumentieren. Das Gebiet in Eilat liegt am Weg vieler Zugvögel: Weil die Gebirge an der jordanischen und ägyptischen Grenze einen Trichter bilden, sind im März dort sehr viele europäische, afrikanische und westasiatische Vogelarten zu beobachten. Dem Schweizer Team gelang es letztes Jahr, in 24 Stunden 151 Vogelarten zu bestimmen, beim Siegerteam waren es 173 Arten.

Der Wettkampf dient einem guten Zweck: Die Teams sammeln nämlich Geld für Vogelschutzprojekte und machen die Anliegen einem breiten Publikum bekannt. Dieses Jahr werden die Mittel im Kampf gegen die illegale Vogeljagd in der Türkei eingesetzt.
«Beim Champions of the Flyway 2017 wollen wir mehr Arten sehen, ein besseres Ranking erreichen und vor allem mehr Geld sammeln als letztes Jahr! Vor Ort warten so stramme wie spassige Vorbereitungen auf uns: birden ohne Ende lautet das Motto!»

Sophie Jaquier (Mediensprecherin der Vogelwarte Sempach)

Da Vögel keine Grenzen kennen, betrifft dies viele Länder: Auch in der Schweiz heimische Zugvogelarten wie Klappergrasmücke, Sumpfrohrsänger und Neuntöter überfliegen auf ihrem Weg in die ostafrikanischen Winterquartiere die Türkei. Dort werden sie Opfer der illegalen Jagd. Das Team, das in Israel am meisten Geld zusammenbringt, gewinnt den Titel «Guardians of the Flyway». 2016 sammelten die vier Schweizer Teammitglieder rund 3000 Euro. Dieses Jahr haben sie diesen Betrag bereits im Vorfeld übertroffen.

Ein weiterer Titel winkt dem fairsten Team: Als «Knights of the Flyway» wird ausgezeichnet, wer den anderen Teams über Whatsapp die besten Tipps gibt, wo wann welche Vögel beobachtet werden können oder wer den gesamten Anlass am besten promotet. «Das Ganze ist zwar ein Wettkampf, aber man unterstützt sich gegenseitig sehr gut», sagt Sophie Jaquier vom Schweizer Team. «Es ist auch eine Ehrensache, dass man nur Vogelarten notiert, die man auch tatsächlich beobachtet hat.»

Das «Race» beginnt um Mitternacht

Letztes Jahr waren die Schweizer Neulinge und traten nur mit vier statt der erlaubten fünf Mitglieder an. Dieses Jahr ist mit Livio Rey ein fünftes Teammitglied dazugekommen. «Wir sind viel besser vorbereitet und reisen bereits 11 Tage vor dem Wettkampf nach Israel, um unseren Einsatz minutiös zu planen», sagt Sophie Jaquier. Es gelte, bereits im Vorfeld zu recherchieren, wo zu welcher Zeit welche Vögel zu sehen sind und wie man die Wettkampfroute am effektivsten festlege. Am Tag X brausen die 19 Teams aus aller Welt dann um Mitternacht mit den zur Verfügung gestellten Autos los und haben 24 Stunden Zeit, um möglichst viele Vogelarten zu dokumentieren. «2016 wollten wir als Neulinge einfach nicht Letzte werden», scherzt Sophie Jaquier. «Dieses Jahr hingegen peilen wir einen Platz in der ersten Ranglistenhälfte an.»

«Der Vogelzug ist ein faszinierendes Phänomen, das mich immer wieder begeistert. Im Süden Israels ist man so nah dabei und sieht Tausende Vögel bei ihrem Rückflug in die Richtung ihrer Brutgebiete. Wenn ich all dies auch noch für einen guten Zweck beobachten kann, ist es keine Frage, ob ich auch dabei bin.»

Peter Knaus (Projektleiter Brutvogelatlas an der Vogelwarte Sempach)


«Ich freue mich auf dieses Treffen von Ornithologen aus der ganzen Welt, um gemeinsam ein Zeichen für den Schutz und den Erhalt der Naturschätze zu setzen. Zusammen können wir auf die Not und das Bedürfnis anderer Erdenbürger aufmerksam machen und das Weiterdenken der Menschen anregen.»

Dominik Henseler (Student der Umweltwissenschaften, leistete seinen Zivildienst bei der Vogelwarte Sempach)

«Ich freue mich sehr auf Champions of the Flyway, da hier Vogelbeobachtende aus der ganzen Welt zusammentreffen, um gemeinsam etwas für den Vogelschutz zu unternehmen.»

Livio Rey (Mediensprecher der Vogelwarte Sempach)
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«Ich nehme mit Begeisterung an diesem Bird Race teil, da die Organisatoren vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit leisten und so jedes Jahr ein Vogelschutzanliegen erfolgreich in die Welt hinaustragen. Israel ist ein fantastisches Land, um Vögel zu beobachten. Mir gefällt es, am Bird Race Teil einer internationalen Familie zu sein und gleichzeitig aktiv mitzuhelfen, Vogelschutzprobleme zu lösen.»

Martin Spiess (Spezialist Monitoring an der Vogelwarte Sempach)


Unterstützung von der Leica Camera AG

Mindestens 160 Vogelarten möchten «The LEICA Sempach Snowfinches» am 28. März beobachten und dokumentieren. Dabei kann das Schweizer Team auf professionelle Ausrüstung von Leica zählen. Die Leica Camera AG stellt für den Wettkampf fünf Noctivid-Ferngläser (viermal 10×42 und einmal 8×42), fünf APO Televid Spektive (viermal 85 W, einmal 65 W) sowie fünf Okulare (25x-50x WW ASPH, zweimal mit Extender 1,8x) zur Verfügung und unterstützt das Schweizer Team auch finanziell. «Von dieser Profiausrüstung der neusten Generation erhoffen wir uns einiges» sagt Sophie Jaquier. «Viele von uns besitzen zwar auch privat Leica Produkte, die sind aber zum Teil schon etwas in die Jahre gekommen.»  Vorteile sieht sie vor allem in der hervorragenden optischen Leistung, der Lichtstärke und dem geringen Gewicht der gesponserten Leica Ausrüstung.

 

Das Abenteuer beginnt

Noch bis zum Wettkampf läuft das Fundraising des Schweizer Teams für den Bewerb «Guardians of the Flyway». Am 11. März fliegen «The LEICA Sempach Snowfinches» nach Israel, und am 28. März gilt es ernst. Dass Sophie Jaquier, Martin Spiess, Dominik Henseler, Peter Knaus und Livio Rey wiederum viel erleben werden, ist im Vogelparadies Eilat garantiert. «Letztes Jahr bemerkten wir irgendwann im Hintergrund eine Wolke, die sich im Nachhinein als breites Band von rund 10’000 Weissstörchen herausstellte. Das war wirklich ein magischer Moment», erinnert sich Sophie Jaquier.

Fundraising der «LEICA Sempach Snowfinches»

Hier spenden für Vogelschutzprojekte in der Türkei, die auch in der Schweiz heimische Zugvögel betreffen (die Spenden gehen an die internationale Organisation Birdlife):

https://www.justgiving.com/fundraising/COTF17-LSS